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Wie schädlich ist Schimmel in der Wohnung?

Von Tobias Fendt • Zuletzt aktualisiert am 13. März 2024

Wenn es in der Wohnung muffig riecht, sollten Sie sich mal auf die Suche nach dem Grund begeben.

Schimmel bildet sich oft unbemerkt in Ecken oder hinter Schränken.

Unbehandelt kann es durch Schimmelbildung nicht nur zu einem seltsamen Geruch in der Wohnung kommen, sondern im schlimmsten Fall können damit auch ernstliche gesundheitliche Probleme einhergehen, wie z.B. einer Schimmelallergie, Kopfschmerzen oder Erkrankung der Atemwege.

Auf jeden Fall lohnt es sich der Ursache des Schimmelbefalls auf den Grund zu gehen, denn häufig deutet er auch auf größere Probleme in den Wohnräumen hin, z.B. defekte Rohrleitungen.

Erfahren Sie hier, wie sich Schimmel bildet, was er bewirkt und was Sie dagegen tun können.

Was ist Schimmel?

Schimmelpilze spielen – wie andere Pilzarten auch – mit der Zersetzung von organischem Material eine wichtige Rolle im Kreislauf der Natur. Sporen der Schimmelpilze sind allgegenwärtig, beispielsweise in der Luft oder im Boden. Das ist zunächst völlig unbedenklich und nur natürlich – denn erst bei einem starken Befall wird der Pilz zum Gesundheitsrisiko für den Menschen

Selbst bei Trockenheit können sie jahrelang überleben, wachsen und gedeihen allerdings nur in feuchter Umgebung.

Woran erkennt man Schimmel in der Wohnung?

Der muffige, leicht modrige Geruch ist häufig ein erster Hinweis, vor allem wenn sich der Befall an verborgenen Stellen wie in Ecken oder hinter Schränken befindet.

Erkennen kann man Schimmelbildung an farbigen Flecken an den Wänden, Decken oder auch am Mobiliar. Oft haben diese Flecken eine braune, eine blau-grünliche und in besonders schweren Fällen eine schwarze Färbung. Die Farbe kommt durch die gefärbten Schimmelpilzsporen.

Wie entsteht Schimmelbefall?

Das Stichwort hier ist: Feuchte Umgebung. Schimmelsporen befinden sich ständig in der Luft, ein Wachstum kann aber nur in einer feuchten Umwelt stattfinden.

Damit können Schimmelpilze auch als Symptom eines häufig viel schwerwiegenderen Problems gesehen werden.

Feuchtigkeit in der Wohnung kann beispielsweise durch Risse in der Mauer, defekte und undichte Dächer oder aufsteigende Feuchte in den Wänden zustande kommen.

Auch eine ungenügende Austrocknung nach Baumaßnahmen oder Neubauten können ein Grund für Schimmelbildung sein.

Infolge von Rohrbrüchen oder anders gearteten Wasserschäden gelangt Feuchtigkeit in die Wand und kann sich in einem Schimmelbefall manifestieren.

Auch weniger dramatische Szenarien sind möglich: Der Innenraum könnte zu wenig gelüftet sein und die die Raumluftfeuchte nur unzureichend abgeführt werden.

Oder Luftfeuchtigkeit kondensiert an „kalten“ Wänden, was bei unzureichender Dämmung oder unsachgemäßem Heizen der Fall ist.

Auf jeden Fall ist Schimmel oftmals ein guter Indikator für ein anderes Problem. Falls Sie Schimmel an Ihren Wänden entdecken sollten Sie es keineswegs auf die leichte Schulter nehmen, sondern noch einmal gründlich nachprüfen, ob keine schwereren Schäden in der Wohnung zu finden sind.

Gesundheitsrisiko Schimmel

Als Faustregel gilt: Je größer der Schimmelbefall und je länger der Mensch ihm ausgesetzt ist, desto größer das Gesundheitsrisiko. Da die Sporen in erster Linie durch die Luft eingeatmet werden, sind vor allem der Mund und der Rachenraum betroffen.

Schimmelbefall in der Wohnung kann zu verschiedenen Atemwegsbeschwerden führen und besonders Menschen, die bereits unter Asthma oder einer Immunschwäche leiden sind gefährdet. Atemwegsinfektionen durch Schimmelpilze – Mykosen genannt – können in seltenen Fällen auftreten, vor allem bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Alle Schimmelpilze sind in der Lage, allergische Reaktionen hervorzurufen. Bei Menschen mit bereits bekannten Allergien besteht ein erhöhtes Risiko. Typische Symptome einer Schimmelpilz induzierten Allergie sind ähnlich wie bei einem Heuschnupfen: häufiges Niesen, gerötete Augen und chronischer Schnupfen. In schwerwiegenderen Fällen kommen noch Husten, Müdigkeit, Reizung der Schleim- und Bindehäute, sowie Ausschläge auf der Haut hinzu.

Einmal entdeckter Befall sollte also nicht auf die leichte Schulter genommen und am besten direkt werden.

Selbst den Schimmel entfernen

Bei einem kleineren, nicht sehr tiefen Befall, können Sie selbst Hand anlegen, um dem lästigen Schimmel Herr zu werden.

Mittel zur Schimmelbekämpfung gibt es zahlreich auf dem Markt. Viele davon enthalten allerdings chemische, gesundheitsbelastende Stoffe und sollten besser umgangen werden. Ebenso verhält es sich mit chlorhaltigen Mitteln, da der Chlorgeruch sich über Wochen in der Wohnung halten kann und die Dämpfe Schleimhautreizungen hervorrufen können.

Empfehlenswert sind vor allem solche Mittel auf Alkoholbasis, oder direkt 70-prozentiger Alkohol, der auch „medizinischer Alkohol“ genannt wird.

Als besonders günstig und effektiv erweist sich Brennspiritus, der eventuell noch verdünnt werden muss.

Darauf müssen Sie achten

Benutzte Kleidung, sowie Reinigungsmittel wie Schwämme, Lappen oder Bürsten, nach der Schimmelentfernung gut reinigen oder direkt entsorgen, damit sich keine Sporen übertragen können. Einwegoveralls bieten eine gute Alternative.

Mundschutz, Gummihandschuhe und Schutzbrille sorgen dafür, dass weder die mitunter stark ätzenden Reinigungsmittel, noch Pilzsporen mit Ihren Augen oder Ihrer Haut in Kontakt kommen.

Bei größerem Befall: Fachleute engagieren

Ist der Pilzbefall tiefer sitzend und größer als einen halben Quadratmeter, sollten Sie den Schimmel professionell entfernen lassen. Dabei sollten Sie darauf achten, eine Firma, die auf Schimmel entfernen spezialisiert ist, zu beauftragen.

Häufig werden Sanierungsarbeiten notwendig und starke vorbeugende Mittel, sogenannte „Biozide“, verwendet. Sie sollten sich darauf einstellen, die befallenen Wohnräume über Wochen hinweg nicht richtig nutzen zu können.

Sollten Sie zur Miete wohnen und es sich beim Grund für den Pilzbefall um Baumängel handeln, sollten Sie Ihren Vermieter für diese Zeit um eine Mietminderung ersuchen.


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