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Richtig renovieren bei Schimmelbefall

Von Tobias Fendt • Zuletzt aktualisiert am 14. März 2024

Ein Schimmelbefall an Wänden und Decken der Innenräume steht häufig im Zusammenhang mit einem falschen Lüftungsverhalten oder einer erhöhten Luftfeuchtigkeit.

Neben einer unansehnlichen Optik stellt der Schimmel eine Gefahr für die eigene Gesundheit dar. Sind erste Anzeichen einer Ansiedlung bereits sichtbar, sind richtiges Heizen und Lüften in den seltensten Fällen zur Beseitigung ausreichend.

Wie Schimmel entsteht, wie man ihn loswird und welche Renovierungsarbeiten nach einem Schimmelbefall notwendig sind, erfährst du in diesem Artikel.

Schimmelpilzbefall in Innenräumen – Rasches Handeln ist gefragt

Je früher die Behandlung erfolgt, desto höher die Erfolgschancen.

In den Anfangsstadien eines Befalls verursacht die Beseitigung am wenigsten Aufwand. Häufig sind auch Laien in der Lage, die Schimmelbeseitigung selbstständig durchzuführen.

Bei einer großflächigen Ausbreitung ist die Sanierung durch eine Fachfirma durchzuführen, um die Einhaltung von Schutzmaßnahmen zu gewährleisten. Nicht zuletzt schützen das einfache Überstreichen des Schimmels oder die Nutzung von handelsüblichen Schimmelsprays nicht vor dem Wiederauftreten des Schimmels.

Als Laie kann man zwischen zwei Stadien des Befalls unterscheiden:

  • Großflächige schwarze Flecken, die sich an der gesamten Wand durch die Wohnung ziehen und einen modrigen Geruch verbreiten. Hier ist von einer eigenhändigen Entfernung abgeraten.
  • Kleine Stockflecken in den typischen Regionen wie den Fenstern, Fugen und Zimmerecken. Ein kleiner Befall lässt sich problemlos mit den richtigen Mitteln selbst behandeln.

Je nach individueller Reaktion auf die Sporen des Pilzes und der eigenen gesundheitlichen Verfassung können Bewohner kleine Schimmelflächen eigenhändig beseitigen. Hier hat sich die Behandlung mit hochprozentigem Alkohol und der darauffolgenden Reinigung mit einem Lappen bewährt.

Biozide Präparate sind aufgrund der Anpassungsfähigkeit des Pilzes und der eventuellen Entwicklung einer resistenten Kultur antiproduktiv. Auch sind diverse Wirkstoffe gesundheitlich nicht unbedenklich, weswegen die Anwendung ausschließlich in gut durchlüfteten Räumen erfolgen sollte.

Den Ursachen eines Schimmelbefalls auf der Spur

Insofern defekte Rohrleitungen in den Wänden als Ursache wegfallen, steht eine deutlich erhöhte Oberflächenfeuchtigkeit als Grund im Fokus.

Wärmebrücken und kalte Oberflächen sind Schimmelherde und bieten den Pilzen ein optimales Milieu. Schon eine relative Luftfeuchtigkeit von nur 60 Prozent reicht für die Fortpflanzung des Pilzes aus. Eine hohe Luftfeuchtigkeit entsteht etwa durch falsches Lüftungs- und Heizverhalten.

Auch eine schlechte Hausdämmung oder Altersschäden bieten Wasserdampf und damit einhergehend Schimmel eine Pforte.

Empfehlung: Wo bildet sich Schimmel zuerst? 21 Orte, an denen häufig Schimmel wächst

Der Fachmann unterscheidet zudem, ob lediglich die Symptomatik, in dem Fall der sichtbare Schimmelbefall, zu bekämpfen ist oder ob die Einleitung weiterer Maßnahmen zur Bekämpfung der Ursache zielführend sind.

Auch bei kleineren Befällen ist jedoch in jedem Fall zu berücksichtigen, dass auch ein verborgener Befall vorliegend sein kann. Wird dieser nicht saniert, ist kein dauerhafter Erfolg garantiert.

Als beste Vorbeugungsmaßnahme bewährt sich das Halten einer konstant niedrigen Luftfeuchtigkeit. Regelmäßiges Stoßlüften über wenige Minuten ist dabei effizienter und energiesparender als das Fenster auf Kippfunktion. Hierdurch kühlt das Gemäuer aus, was der Bausubstanz ebenfalls schadet.

Auch das Badezimmer ist nicht vor Schimmel gefeit, weswegen Fugen und Fliesen nach dem Duschen zu trocknen sind. Grundsätzlich hemmt ein mineralischer Untergrund das Schimmelwachstum. Durch die richtige Materialwahl lässt sich die Entstehung demnach in Schach halten.

Arbeitsschritte bei der fachgerechten Schimmelsanierung

Vor der eigentlichen Sanierung erfolgt die Gefährdungsbeurteilung. Sie ist abhängig von der Sporenlast und dem Umfang des Arbeitsaufwandes. Abhängig von der Belastung erfolgt die Einhaltung spezifischer Schutzmaßnahmen.

Der eigentliche Prozess der Schimmelentfernung gliedert sich in nachfolgende Schritte:

  1. Während der Dekontamination erfolgt die Abtragung des befallenen Materials: Befallene Fugen, Anstriche, Putz oder Tapeten und selbst der Laminatboden sind gegebenenfalls restlos zu entfernen. Sind Tapeten befallen, löst sich das Material in der Regel bereits selbst von der Oberfläche. Nach der Entfernung des befallenen Materials, ist die Bearbeitung der Oberfläche der nächste Arbeitsschritt.
  2. Zum Verhindern eines wiederkehrenden Schimmels findet eine Trocknung und Desinfektion des Untergrundes statt.
  3. Eine professionelle Feinreinigung des Objektes oder der Wohnung entfernt letzte Rückstände des Befalls.
  4. Als Erfolgskontrolle dient die mikrobiologische Nachuntersuchung.

Mehr Informationen und Schritt-für-Schritt Anleitungen, um Schimmel fachgerecht zu entfernen, findest du hier: In 4 Schritten Schimmel an der Wand entfernen


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